Was ist eine Borderline-Störung?

Eine Borderline-Störung ist eine psychische Erkrankung, die durch Instabilität in Beziehungen, Stimmungen, Verhaltensweisen und Selbstbild gekennzeichnet ist. Die Symptome können sich in Form von emotionalen Ausbrüchen, riskanten Verhalten, massiven Ängsten vor dem Alleinsein, wechselnden instabilen Beziehungen oder Suizidversuchen zeigen. Man schätzt, dass ca. 3 % aller Deutschen von der Persönlichkeitsstörung betroffen sind.

Personen, die unter einer Borderline-Störung leiden versuchen häufig durch selbstverletzendes Verhalten innere Spannungen abzubauen. Betroffene „ritzen“ oder schneiden sich mit Rasierklingen, Glasscherben oder anderen scharfen Gegenständen in die Haut. Auch Verbrennungen, Verätzungen oder Schläge gegen die Wand kommen vor. Häufige Stimmungswechsel, schnelle Gereiztheit und eine geringe Frustrationstoleranz der Betroffenen können die Beziehungen zu Mitmenschen stark belasten.

Neben der Borderline-Störung treten bei den Betroffenen häufig noch weitere Störungen auf, besonders Depressionen, Angststörungen und posttraumatische Belastungsstörungen, ebenso wie Essstörungen und Abhängigkeiten.

Es wird davon ausgegangen, dass genetische Faktoren einen großen Anteil an der Entstehung der Borderline-Störung haben. Zugleich fördern bestimmte Lebenserfahrungen, wie etwa traumatische Kindheitserfahrungen und schädliche Verhaltensmuster die Entstehung und Aufrechterhaltung dieser Persönlichkeitsstörung.

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung einer Borderline-Störung ist die Psychotherapie, insbesondere die Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT). DBT ist eine speziell für die Borderline-Störung entwickelte Form der Psychotherapie, die Patienten beibringt, emotionale Regulierungsstrategien und Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln.

Antidepressiva und Angstlösende Medikamente können ebenfalls Teil der Behandlung sein, um Stimmungsschwankungen und andere körperliche Symptome zu lindern. Ein enger Austausch zwischen Therapeut und Patient und eine aktive Teilhabe des Patienten an der Therapie sind wichtig für eine erfolgreiche Behandlung.

Die Behandlung einer Borderline-Störung benötigt Zeit und Geduld. Es ist jedoch möglich, eine signifikante Verbesserung des emotionalen Wohlbefindens und eine Verringerung der Symptome zu erreichen. Eine Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Störung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Des Weiteren ist es wichtig, dass die Psychotherapie nicht abgebrochen wird.

Weiterführende Informationen finden sich hier:

https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/borderline-stoerung/

https://www.dachverband-dbt.de/ddbt/was_ist_dbt