Reisen mit psychischen Erkrankungen

Reisen hat seit jeher einen besonderen Reiz, sei es das Erkunden neuer Orte, das Kennenlernen fremder Kulturen oder einfach das Entfliehen aus dem Alltag.

Reisen kann allerdings für Menschen mit psychischen Erkrankungen eine besondere Herausforderung darstellen, aber mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung ist es durchaus möglich, sicher und angenehm zu reisen. Hier sind einige Tipps und Strategien, um das Reisen für psychisch kranke Menschen zu erleichtern:

1. Vorbereitung und Planung

  • Reiseziele sorgfältig auswählen: Wählen Sie Reiseziele, die eine beruhigende und unterstützende Umgebung bieten. Vermeiden Sie Orte, die übermäßig stressig oder überwältigend sein könnten.
  • Medizinische Versorgung recherchieren: Informieren Sie sich im Voraus über die medizinischen Einrichtungen und die Verfügbarkeit psychologischer Unterstützung am Reiseziel.
  • Notfallkontakte erstellen: Erstellen Sie eine Liste von Notfallkontakten, einschließlich Ihres behandelnden Arztes oder Therapeuten, und haben Sie diese stets griffbereit.

2. Medizinische Versorgung sicherstellen

  • Medikamente mitnehmen: Stellen Sie sicher, dass Sie genügend Medikamente für die gesamte Reisezeit dabei haben. Packen Sie auch eine zusätzliche Reserve ein, falls es zu Verzögerungen kommt.
  • Medikamentenliste und Rezepte: Führen Sie eine Liste Ihrer Medikamente und deren Dosierungen mit sich. Besorgen Sie sich auch Rezepte auf Englisch, falls Sie im Ausland neue Medikamente benötigen.

3. Reiseroute und Aktivitäten

  • Realistische Reisepläne machen: Planen Sie eine Reiseroute, die Pausen und Erholungszeiten beinhaltet. Überfordern Sie sich nicht mit zu vielen Aktivitäten.
  • Bekannte Routinen einhalten: Versuchen Sie, bestimmte Routinen beizubehalten, um ein Gefühl der Normalität und Sicherheit zu schaffen.

4. Unterstützungssysteme nutzen

  • Begleitung auf Reisen: Reisen Sie, wenn möglich, mit einer vertrauenswürdigen Person, die Ihre Situation kennt und unterstützen kann.
  • Lokale Unterstützung suchen: Finden Sie heraus, ob es am Reiseziel Selbsthilfegruppen oder ähnliche Unterstützungseinrichtungen gibt, die Sie im Notfall kontaktieren können.

5. Technologische Hilfsmittel

  • Apps und Online-Ressourcen: Nutzen Sie Apps, die Ihnen bei der Verwaltung Ihrer psychischen Gesundheit helfen können, wie Meditations-Apps, Stimmungstagebücher oder Notfallnummern.
  • Virtuelle Therapie: Einige Therapeuten bieten virtuelle Sitzungen an, die Sie auch während der Reise in Anspruch nehmen können.

6. Selbstfürsorge und Stressbewältigung

  • Entspannungstechniken praktizieren: Lernen und üben Sie Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga, die Ihnen helfen können, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben.
  • Aktivitäten zur Stressreduzierung: Planen Sie Aktivitäten ein, die Ihnen Freude bereiten und helfen, Stress abzubauen, wie Spaziergänge in der Natur, Lesen oder Musik hören.

7. Offenheit und Kommunikation

  • Informierte Mitreisende: Falls Sie mit anderen reisen, informieren Sie diese über Ihre Bedürfnisse und wie sie Ihnen im Notfall helfen können.
  • Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen: Seien Sie offen für neue Erfahrungen, aber achten Sie auf Ihre Grenzen und überfordern Sie sich nicht.

Fazit

Reisen mit einer psychischen Erkrankung erfordert mehr Planung und Vorsicht, aber es ist durchaus möglich. Mit sorgfältiger Vorbereitung, einem starken Unterstützungssystem und einer guten Selbstfürsorge können Menschen mit psychischen Erkrankungen die Vorteile des Reisens genießen und neue, positive Erfahrungen sammeln.